Wichtige Updates
Marc Pitzke, US-Korrespondent
Man hat fast ein Déjà-vu zu 2008. Die Themen und Motive von Obamas Rede sind die gleichen, die er damals schon vertrat: Gleiche Chancen für alle, Patriotismus steht über der Partei – und die Warnung, dass dies trotzdem ein »knappes Rennen in einem geteilten Land« werden wird. Nur geht es diesmal nicht um seine Kandidatur, sondern um die seiner designierten Erbin Kamala Harris.
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Martin Jäschke, Reporter
Näher dran ging leider nicht. Aber: Hier ein kurzer Ausschnitt von Barack Obamas Rede. Es geht um Donald Trump. Und um Kamala Harris.
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Roland Nelles, US-Korrespondent
Das ist ein hübscher Vergleich: Obama warnt davor, dass eine zweite Amtszeit von Trump nur noch mehr Chaos und Unruhe bedeuten würde. Trump sei wie ein Nachbar, der seinen Laubbläser 24 Stunden am Tag laufen lässt, sagt Obama. Also, einfach nur nervig.
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Anna-Lena Abbott
„Wir sind bereit für eine Präsidentin Kamala Harris. Und Kamala Harris ist bereit für den Job.“
Ex-US-Präsident Barack Obama
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Man spürt immer noch, dass Obama der beste Redner seiner Partei ist, wenn nicht in ganz Amerika. Seine Mischung aus lockerem Humor, treffenden Spitzen und vernichtender Kritik, sein Tremolo und seine amüsiert-indignierte Mimik, seine gespielte Fassungslosigkeit über Trumps »konstante Lügen und Beschwerden«, die eine Hand in der Hosentasche, die andere voller dramatischer Gestik. Das kann keiner so, auch Kamala Harris nicht.
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Roland Nelles, US-Korrespondent
Ex-Präsident Barack Obama singt in seiner Rede ein Loblied auf Joe Biden. Der sei sein Freund und ein Anführer, dem das Land viel zu verdanken habe, sagt Obama. Das ist sicherlich ein wichtiges Signal: Biden soll hinter den Kulissen enttäuscht gewesen sein, er warf Obama vor, an der Kampagne beteiligt gewesen zu sein, die ihn letztlich zum Rücktritt von der Präsidentschaftskandidatur zwang. Vielleicht wird zwischen den beiden ja wieder alles gut?
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Martin Jäschke, Reporter
Kollegin Hämäläinen und ich sind wieder drin. Zeitlimit: 20 Minuten, bis exakt 22:26 Uhr müssen wir wieder raus. Mal gucken, wie weit wir uns in 10 Minuten Richtung Obama durchschieben können.
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Anna-Lena Abbott
Einen Job habe sie heute Abend noch, sagt Michelle Obama zum Abschluss ihrer Rede– und stellt dann»die Liebe ihres Lebens vor«: Ex-US-Präsident Barack Obama.
Foto: Andrew Caballero-Reynolds / AFP
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Malte Göbel
Szenen vom Parteitag der US-Demokraten in Chicago
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Janita Hämäläinen, Reporterin
Sie sehen: zwei zerknirschte Reporter. Schlange stehen für den nächsten »floor pass«, einen zeitlich begrenzten Zugangspass für den Delegiertenbereich. Es herrscht strikte Kontrolle. Gerade wollen alle rein.
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Michelle Obamas Aufruf an die Demokraten, sich nicht nur zu beschweren, sondern »etwas zu tun«, steht in markantem Gegensatz zu ihrem früheren Motto: »When they go low, we go high.« Auch die Obamas beantworten die Beschimpfungen und Lügen Trumps jetzt nicht mehr mit edlem Schweigen, sondern schlagen zurück. Die Halle skandiert: »Do something! Do something! Do something!«
Foto: J. Scott Applewhite / AP
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Roland Nelles, US-Korrespondent
Es ist wirklich immer wieder beeindruckend: Michelle Obama ist nicht nur eine ausgezeichnete Rednerin, sondern auch eine moralische Autorität in den USA. Wenn sie spricht, hört das Land zu.
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Michelle Obamas Rede rührt manche im Publikum zu Tränen. Viele in unserem Bereich der Tribüne filmen auf ihren Handys mit, andere machen sich akribische Notizen, als würden sie einer Hohepriesterin zuhören. Ihre Rede hat in der Tat den Rythmus einer Predigt, und viele antworten ihr mit »Yeah«, wie in einer schwarzen Kirche. Man kann verstehen, warum die Republikaner Angst hatten, dass sie – nicht Harris – als Kandidatin an Bidens Stelle treten könnte.
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René Pfister, US-Korrespondent
Michelle Obama greift in ihrer Rede Donald Trump direkt an und wirft ihm vor, ein Profiteur des Reichtums seiner Eltern gewesen zu sein, während Kamala Harris sich mit Fleiß und Talent nach oben gearbeitet habe. »Kamala Harris ist mehr als bereit für diesen Moment.«
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Malte Göbel
Zusammenstöße vor israelischem Konsulat, zwölf Festnahmen
Pro-Palästina-Proteste begleiten die Versammlung der Demokratischen Partei in Chicago. Am Rande einer Kundgebung vor dem israelischen Konsulat kam es zu Rangeleien mit der Polizei. Offenbar stürmten Dutzende Demonstrierende auf eine Reihe von Polizisten zu, und nach der Beendigung der Demonstration weigerten sich einige, den Ort zu verlassen. Die Polizei nahm zwölf Personen fest.
Foto: Matthew Hatcher / AFP
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Martin Jäschke, Reporter
Der bisher lauteste Moment des Abends: Michelle Obama betritt die Bühne.
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René Pfister, US-Korrespondent
Unbeschreiblicher Jubel als Michelle Obama die Bühne betritt. Chicago ist die Heimatstadt der ehemaligen First Lady. Sie sagt zu Beginn ihrer Rede: »Etwas wundervoll Magisches liegt in der Luft. Es ist die ansteckende Kraft der Hoffnung.«
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Anna-Lena Abbott
Michelle Obama betritt unter großem Jubel die Bühne
Sie ist einer der Stargäste bei diesem Parteitag: Die frühere First Lady Michelle Obama betritt die Bühne in Chicago. Was für ein Jubel im Publikum! »Etwas wundervoll Magisches liegt in der Luft, nicht wahr?«, sagt sie. Und:
„Die Hoffnung feiert ein Comeback.“
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Der Kontrast zum Wahlparteitag der Republikaner vor fünf Wochen, nur eine Stunde nördlich von hier, könnte nicht kasser sein. Dort wurde zwar auch viel gejubelt, aber die Euphorie hier lässt die Halle beben. Und Melania Trump, die Gattin des Kandidaten, zeigte sich zwar als stumme Sphinx, doch weigerte sich, so eine Rede zu halten, wie sie gerade Doug Emhoff auf seine Ehefrau Kamala Harris hielt.
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Video wird vorbereitet…
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Roland Nelles, US-Korrespondent
Doug Emhoff, der Ehemann von Kamala Harris, ist bislang relativ unbekannt. Dieser Parteitag ist eine Gelegenheit für ihn, sich einem breiten Publikum vorzustellen. Deshalb hält er zur Primetime eine Rede, er erzählt Anekdoten aus dem gemeinsamen Leben mit Kamala Harris, alles sehr fröhlich und freundlich. »Ich liebe ihr Lachen«, ruft er in den Saal. »Ich habe mich rasch in sie verliebt.«
Foto: Mike Segar / REUTERS
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René Pfister, US-Korrespondent
Ort und Tagesordnung des demokratischen Parteitages sind bizarr. Er findet in Illinois statt, einem Staat, der von den Demokraten dominiert wird. Die Republikaner haben ihren Parteitag in Wisconsin abgehalten, einem Swing State. Und die Stargäste des zweiten Tages – Michelle und Barack Obama – haben immer noch nicht die Bühne betreten, obwohl es an der Ostküste halb elf ist und viele Wähler schon ins Bett gehen.
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Janita Hämäläinen, Reporterin
Wir mutieren wohl gerade zur Stil-Kolumne. Egal, die Dame links ist Designerin dieser tollen »Sheroes«-Kollektion, getragen auch von der Delegierten aus New Hampshire. Wer bestellen will, hier lang.
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Martin Jäschke, Reporter
Wer den Parteitag aufmerksam verfolgt hat, dürfte sie schon gesehen haben: die blinkenden Cowboyhüte. Sie gehören zur Delegation aus dem Bundesstaat Washington. Ashley Fedan aus Lakewood sagt: »Die Demokratie steht auf dem Spiel.« Sie trägt, wie alle anderen mit Blinkhut, eine Schärpe mit dem Aufdruck »Cowboy Kamala« – eine Referenz auf das Album »Cowboy Carter« von Beyoncé.
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Vorhin lief ich diesem Herrn über den Weg. Chris Cuomo war mal ein Starmoderator bei CNN, bis er gefeuert wurde, weil er seinem Bruder, dem damaligen New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo, unjournalistische Schützenhilfe geleistet hatte, als dieser wegen Vorwürfen sexueller Belästigung ins Kreuzfeuer geriet und schließlich zurücktrat. Chris Cuomo ist hier für den Sender TV-NewsNation unterwegs, der in Chicago beheimatet ist.
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Wer spricht vom Essen? Ich habe noch eine Tüte Popcorn unterm Sitz stehen, die mir unsere Producerin Gabrielle netterweise vom Stand draußen gebracht hat, aber bisher hatte ich noch keine Gelegenheit, da wirklich reinzugreifen. Und mit Butterfingern tippt es sich auch nicht so gut.
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Roland Nelles, US-Korrespondent
Noch eine kleine Nebensächlichkeit: Die Verpflegung beim Parteitag ist ähnlich wie bei Basketballspielen, die hier sonst in der Halle stattfinden. Es gibt Pommes, Burger und Cola. Für das Essen allein lohnt sich die Teilnahme also nicht unbedingt.
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Roland Nelles, US-Korrespondent
Ein typisches Accessoire jedes US-Parteitags ist der Teleprompter: Die Redner lesen ihre Reden von Bildschirmen ab, nicht vom Zettel. So sieht das Ganze im TV aus, als würden sie wunderbar frei reden. Hier ist das natürlich auch so. (Es gibt aber sicherlich auch ein paar Menschen, die ihre Reden auswendig kennen.)
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Der Meinung bin ich auch, Roland. Wir haben alle noch PTSD von 2016, als wir im New Yorker SPIEGEL-Büro geschockt auf die Wahlergebnisse starrten. Ich war vorher bei Hillary Clintons Wahlparty im Kongresszentrum von Manhattan gewesen, wo sie aber am Ende gar nicht erschien und alle heimgeschickt wurden. Seitdem glaube ich keiner Umfrage mehr!
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Roland Nelles, US-Korrespondent
Übrigens: Ich glaube, dass von uns Korrespondenten hier niemand die Wahl schon für gelaufen hält. Alle wissen: Kamala Harris löst gerade zwar viel Euphorie in ihrer Partei und in der Wählerschaft aus, aber Trump ist damit längst noch nicht geschlagen. Auch er hat eine große Anhängerschaft – und viele Menschen wählen nach dem Geldbeutel. Das heißt, wenn sie glauben, dass Trump ihre persönliche finanzielle Situation eher verbessern kann als Harris, werden sie für ihn stimmen.
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Noch ein Nachtrag zum Auftritt von Trump heute in Michigan. Er fand in einem Ort namens Howell statt, westlich von Detroit. Howell machte im Juli Schlagzeilen, als dort ein Dutzend vermummte Neonazis über die Straße marschierten und skandierten: »Wir lieben Hitler. Wir lieben Trump.« Bei einer separaten Mini-Demo war ein Hakenkreuz zu sehen und »KKK«, die Abkürzung für den rassistischen Ku-Klux-Klan. Der Schauplatz war kein Zufall: Der einstige »KKK«-Chef Robert Miles kam aus Howell (er starb 1992). Howell hat sich vom »KKK« und den Neonazis distanziert, das Trump-Team dagegen erklärte nonchalant, es sei ein reiner Zufall, dass Trump dort aufgetreten sei. Glauben wir das?
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Janita Hämäläinen, Reporterin
Gregory Christensen trägt einen Maiskolbenhut. Für den Demokraten aus Iowa ist es sein erster Parteitag – sozusagen eine »special occasion«, um klarzumachen, wer im Land am meisten Mais produziert. Und nebenbei spielt der Bundesstaat auch bei den Präsidentschaftswahlen eine traditionell wichtige symbolische Rolle.
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Roland Nelles, US-Korrespondent
Ich kann mir gut vorstellen, dass Donald Trump den Parteitag der Demokraten genau verfolgt. Er ist bekanntlich süchtig nach Cable News. Das heißt, er schaut sehr gern die großen Nachrichtensender wie Fox News. Was ihm kaum gefallen dürfte: Die Sender berichten in diesen Tagen oft mehr über Kamala Harris als über ihn. Sie macht auch »Quote«, das Interesse der Zuschauer an ihr ist groß. Er muss sich das Rampenlicht mit ihr teilen, eine ungewohnte Situation für Trump.
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René Pfister, US-Korrespondent
Bernie Sanders schwört Kamala Harris auf seine Agenda ein
Bernie Sanders, Senator aus Vermont und Patriarch der Parteilinken, hat Kamala Harris in seiner Rede unterstützt – und gleichzeitig die Kandidatin auf seine Agenda eingeschworen. Er verlangte, dass sich die Partei für eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns einsetzt und für das Recht auf eine Krankenversicherung für jeden Amerikaner.
Foto: Mandel Ngan / AFP
Sanders hatte sich bis zuletzt dagegen ausgesprochen, dass sich Joe Biden aus dem Rennen um die Präsidentschaft zurückzieht. Er bezeichnete das Vermächtnis des scheidenden Präsidenten als größten Erfolg der Demokraten seit der Amtszeit von Franklin D. Roosevelt. Und er machte mit seiner Rede klar, dass er von Harris erwartet, dass diese im Fall eines Wahlerfolges die progressiven Projekte von Biden fortsetzt.
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Denver war eine große Sause, Roland. Der letzte Tag, an dem Obama seine Rede hielt, fand in einem Open-Air-Stadion statt, mit den Rocky Mountains als Kulisse. Auf der Bühne hatten sie eine Art griechischen Tempel aufgebaut, den man als eine Art Omen für die spätere Hybris der Obama-Regierung sehen konnte. Wir hatten aber viel Spaß (und ich hatte mehr Haare).
Foto: Tannen Maury / EPA
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Kamala Harris und Barack Obama sind lange befreundet. Sie war 2007 als Bezirksstaatsanwältin von San Francisco eine der ersten Demokraten, die ihn unterstützte, und machte für ihn auch Vorwahlkampf in Iowa (den ersten Staat, den er 2008 gewann), während die meisten anderen für Hillary Clinton trommelten. Obama hat Harris in diesen letzten, dramatischen Wochen hinter den Kulissen beraten. Heute Abend revanchiert er sich auf offener Bühne.
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Anna-Lena Abbott
Kamala Harris ist heute übrigens nicht in Chicago. Sie ist für einen Wahlkampftermin in die anderthalb Autostunden entfernte Stadt Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin gereist. Gemeinsam mit ihrem Vize Tim Walz trat sie an jenem Ort auf, an dem die Republikaner im Juli ihren Parteitag abgehalten hatten.
Als die Delegierten in Chicago Harris und Walz offiziell als Kandidatenduo bestätigten, wurden sie aus Milwaukee zugeschaltet. »Wir fühlen uns sehr geehrt, dass wir nominiert sind«, sagte Harris.
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Roland Nelles, US-Korrespondent
2008 waren wir zusammen beim großen Obama-Parteitag in Denver. Erinnerst Du Dich noch, Marc? Das war auch eine riesige Show, und die Begeisterung der Delegierten für den Kandidaten war vergleichbar. Es gab damals viele »Experten«, die meinten, Obama werde überschätzt und habe kaum eine Chance, zum Präsidenten gewählt zu werden. Nun, die Geschichte ging anders aus, wie wir wissen. Die Amerikaner sind eben immer für Überraschungen gut.
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Harris hat einen Enthusiasmus in der Partei ausgelöst, der tatsächlich an Obama erinnert. Ich habe 2008 über seinen Wahlkampf berichtet, und auch da kochten die Hallen so fröhlich wie jetzt bei Harris. Ihre Herausforderung ist es nun, diesen alten »vibe« neu wiederzubeleben. »Obamacore« hieß das damals – eine Mischung aus Optimismus, Popkultur und Promi-Verehrung. Es war allerdings nur eine kurze Zeit der Freude: Obamas Multikulti-Wahlsieg löste eine dramatische Gegenreaktion der Konservativen aus, die zur Gründung der Tea Party führte und dann zum Aufstieg von Donald Trump. Acht Jahre nach dem Jubel von 2008 kam das Trauma von 2016. Was kommt 2024?
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Martin Jäschke, Reporter
Es ist schon wahnsinnig voll überall im United Center – und es wird immer voller. Ein kurzer Eindruck von einem der Eingangsbereiche.
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Noch was zum »roll call«: Ein DJ auf der Bühne servierte jeder Delegation einen eigenen Song, der mit dem jeweiligen Bundesstaat korrespondierte. Für New Jersey gab’s Bruce Springsteen, für Minnesota gab’s Prince, für Indiana gab’s Michael Jackson.
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Hauptredner Barack Obama begann seine Karriere übrigens vor genau 20 Jahren ebenfalls bei einem demokratischen Wahlparteitag. 2004 war das, da hielt er in Boston, wo John Kerry als Präsidentschaftskandidat nominiert wurde, die »keynote address« – die Rede, die traditionsgemäß einem noch weitgehend unbekannten Politiker zugedacht wurde, um den Ton des Treffens zu setzen.
Obama war damals ein junger Landessenator aus dem Bundesstaat Illinois, genauer gesagt – ironischerweise – aus Chicago. Seine Rede war nur 17 Minuten lang, doch sie katapultierte ihn in eine ganz neue politische Stratosphäre – und dann erst in den US-Senat und schließlich ins Weiße Haus. Obama beschwor darin die Einheit Amerikas: »Es gibt kein schwarzes Amerika und kein weißes Amerika und kein Latino-Amerika und kein asiatisches Amerika; es gibt die Vereinigten Staaten von Amerika.« Seine flammender Rhetorik machte ihn sofort weltberühmt, und er wurde schon da mit Martin Luther King Jr. und John F. Kennedy verglichen.
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Roland Nelles, US-Korrespondent
Ein kleiner Hintergrund zu den Arbeitsbedingungen für uns Journalisten hier: Das Interesse von Medien aus der ganzen Welt ist natürlich riesig, es sind Tausende angemeldet, und die Amerikaner geben sich wirklich viel Mühe, uns Reporter alle in der Halle unterzubringen. Beeindruckend: Die großen US-Sender haben riesige TV-Studios rund um das United Center aufgebaut. Das sieht aus wie eine eigene kleine Stadt mit Catering, Schneideräumen, Schreibzimmern. Typisch Amerika eben: Alles in XXL.
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Roland Nelles, US-Korrespondent
Demokraten bestätigen Harris als Präsidentschaftskandidatin
Jetzt gerade: Die Delegierten aus den einzelnen Bundesstaaten halten den »roll call« ab. Das ist praktisch die Abstimmung über die Kandidatin. Jeder Staat wird aufgerufen, dann erklären die Delegierten, wie viele Stimmen für Kamala Harris abgegeben werden. Keine große Überraschung: Kamala Harris und ihr Vize, Tim Walz, werden nominiert. Das Ganze ist mehr eine Show, die eigentliche Abstimmung wurde schon vor einigen Tagen virtuell abgehalten. Alles etwas kompliziert und verwirrend, aber auch sehr amerikanisch. Die Traditionen und Regeln der Parteien sind generell sehr anders als die Abläufe in deutschen Parteien.
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Im Vorprogramm waren vorhin auch zwei Nachkommen ehemaliger US-Präsidenten: Jack Schlossberg, der Enkel von John F. Kennedy, und Jason Carter, der Enkel von Jimmy Carter. Schlossberg erklärte Harris zur politischen Nachfahrin von JFK.
Jimmy Carter wird am 1. Oktober 100 Jahre alt, er ist schwer krank und in Hospizpflege. Er hat jedoch geschworen, noch so lange zu leben, um persönlich für Harris stimmen zu können.
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Marc Pitzke, René Pfister, Roland Nelles
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Jetzt sitzen wir allerdings in der »nosebleed section«, das ist ganz oben, fast unterm Dach, wo einem die Nase blutet von der dünnen Luft. Aber der beste Blick!
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Marc Pitzke, US-Korrespondent
Ich habe mich vorhin mal auf dem »floor« umgesehen, das ist das Plenum ganz unten, wo die Delegationen sitzen beziehungsweise gerade alle stehen. Habe dort eine alte Bekannte getroffen, die New Yorker Delegierte Melissa Sklarz. Sie war lange Vorsitzende der Demokraten im New Yorker Stadtteil Queens. Es ist ihr dritter Parteitag, sie war erst für Joe Biden, doch ist jetzt »ohne jeden Zweifel« für Kamala Harris.
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Janita Hämäläinen, Reporterin
Auf dem »floor«, unter den Delegierten, tanzt man sich schon einmal warm für den Abend.
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Roland Nelles, US-Korrespondent
Hallo aus Chicago, »the windy city«! Wir sind für den SPIEGEL mit einem sechsköpfigen Team vor Ort und berichten direkt aus dem United Center. Früher spielte hier der legendäre Basketballer Michael Jordan bei den Chicago Bulls, heute tagen in der Mega-Halle die Demokraten und küren ihre neue Präsidentschaftskandidatin, Kamala Harris. Bei den Delegierten herrscht, wie soll man es anders sagen, Party-Stimmung.
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Anna-Lena Abbott
Trumps Ex-Sprecherin wirbt für Kamala Harris
Man darf davon ausgehen, dass Stephanie Grisham die Familie Trump gut kennt. Sie war von 2017 bis 2019 Pressesprecherin der ehemaligen First Lady Melania Trump. Dann war sie Sprecherin von Donald Trump; und arbeitete anschließend wieder für Melania. Auf der Bühne in Chicago sagt Grisham gerade, dass sie Trump früher glühend unterstützt habe. Aber: »Ich habe ihn gesehen, wenn die Kameras ausgeschaltet waren«, so Grisham weiter. »Hinter verschlossenen Türen verhöhnt Trump seine Anhänger.« Er habe kein Einfühlungsvermögen, keine Moral und keine Treue zur Wahrheit.
Jetzt unterstütze sie Kamala Harris, sagt Grisham. »Sie respektiert das amerikanische Volk.«
Foto: J. Scott Applewhite / AP
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Anna-Lena Abbott
Trump über Harris: »Wird für Verbrechen, Chaos, Zerstörung und Tod sorgen«
Vier Tage dauert der Parteitag der Demokraten. Das sind vier Tage, in denen sich die Berichterstattung in den US-Medien hauptsächlich um sie dreht. Wem das nicht gefallen dürfte? Genau.
Wenig überraschen setzt der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump sein Gegenprogramm fort. Bei einem Auftritt in einem Polizeirevier in der Stadt Howell im US-Bundesstaat Michigan konzentrierte sich der 78-Jährige auf das Thema Kriminalität. In den großen Städten der USA könne man nicht auf die Straße gehen, um ein Laib Brot zu kaufen, sagte er. »Man wird erschossen, ausgeraubt, vergewaltigt – was auch immer es sein mag«, behauptete er. »Wir haben diese Städte, die großartige Städte sind, in denen die Menschen Angst haben zu leben – sie fliehen aus den Städten unseres Landes.«
Foto: Evan Vucci / AP
Trump machte – wie üblich – die Demokraten für die Kriminalität verantwortlich. »Kamala Harris wird für Verbrechen, Chaos, Zerstörung und Tod sorgen, wenn sie Präsidentin der Vereinigten Staaten werden darf«, sagte Trump. Er wiederum werde »für Recht und Ordnung, Sicherheit und Frieden sorgen«.
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Anna-Lena Abbott
Parteitag der US-Demokraten: Das erwartet uns an Tag zwei
Guten Abend, und herzlich willkommen zu unserem Newsblog. In Chicago geht der Parteitag der US-Demokraten weiter. Gestern wurde Präsident Joe Biden noch einmal als Held gefeiert (alles Wichtige zu seinem bittersüßen Abschied können Sie hier nachlesen). Inzwischen ist Biden aus Chicago abgereist – und damit kann sich alles um Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris drehen.
Folgende Reden werden heute mit besonderer Spannung erwartet:
- Stephanie Grisham war einst Sprecherin von Donald Trump. Inzwischen unterstützt sie die Demokraten.
- Gegen 20 Uhr Ortszeit soll der Mehrheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, die Bühne betreten, nach ihm soll der linke Senator Bernie Sanders sprechen.
- Als Highlights gelten dann am späteren Abend die Auftritte von Doug Emhoff, dem Ehemann von Kamala Harris; ihm werden die frühere First Lady Michelle Obama und Ex-Präsident Barack Obama folgen.
Gestern zog sich der Abend arg in die Länge. Für heute haben die Veranstalter versprochen, pünktlicher zum Schluss zu kommen. Dafür wurden einige geplante Auftritte gestrichen. Außerdem geht es eine halbe Stunde früher los als ursprünglich angedacht.
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